Publikationen
Alexandra Klinghammer
Neptun in Fische und der Aktuelle Zeitgeist?
Wie der Transit unser Leben verändert
Langsamläufer wie Pluto, Neptun und Uranus prägen unseren Zeitgeist. An ihren aktuellen Transiten können wir die kollektiven Entwicklungen und Moden ablesen. Neptun, der 164 Jahre braucht, um den Tierkreis zu durchlaufen, befindet sich seit 2011 (und noch bis 2026) in seinem eigenen Zeichen Fische und steht damit sehr stark. Steht ein Planet in seinem Domizil, bringt er seine Eigenschaften unverfälscht und unmittelbar zum Ausdruck. Doch wir verstehen die Wirkung dieses wichtigen Transits nur ansatzweise, wenn wir ihn nur auf das Fische-Zeichen beschränken. Um seinen Einfluss auf unser Leben in seiner Gänze zu erfassen, müssen wir die ganze Zeichenachse einbeziehen. Denn durch Neptuns Passage durch Fische wird ebenfalls das gegenüberliegende Jungfrau-Zeichen aktiviert.
Neptun strebt langsam auf den Höhepunkt seiner Zeit im Fische-Zeichen zu. Bereits im Juni stand er auf 14 Grad, 16 Bogenminuten, und im kommenden April erreicht er erstmals die exakte Mitte des Zeichens. Gelegenheit, zu reflektieren, wie dieser Transit unser Leben verändert hat und was wir von der restlichen Zeit bis 2026 erwarten können. Wie sehr er imstande ist, gewachsene Strukturen aufzuweichen und neue Lebensstile zu prägen, zeigt schon das erste Beispiel.
Die Auflösung der Grenzen zwischen Beruflichem und Privatem
Die Schweiz ist bekanntlich ein Jungfrau-Land. Entsprechend gelten Fleiss, Verlässlichkeit und Pünktlichkeit als wichtige Tugenden. Obwohl die Arbeit immer noch einen hohen Stellenwert besitzt, hat sich in den letzten Jahren ganz im Stile Neptuns, nämlich still und heimlich, ein neuer Trend herausgebildet. So zeigt eine aktuelle Studie, dass die Schweizer immer weniger arbeiten. Kaum zu glauben: Die Jahresarbeitszeit liegt derzeit kaum höher als in Frankreich. Und im Vergleich zu vielen anderen Ländern der Welt wird heute in der Schweiz sogar weniger gearbeitet. Das Klischee vom fleissigen Schweizer, es bröckelt. Neptun in Fische hat scheinbar ganze Arbeit geleistet und in Herrn und Frau Schweizer die Lust auf mehr Freizeit geweckt. Immer weniger Erwerbstätige arbeiten Vollzeit. Ein Trend, der sich vor allem bei Männern je länger, je mehr bemerkbar macht.
Dass die Rechnung dennoch aufgeht, ist nicht zuletzt der ausgeprägten Effizienz und dem hohen Ausbildungsstandard zu verdanken. Denn trotz sinkendem Arbeitsvolumen ist der Wohlstand im Land gestiegen. Die Jungfrau-Qualitäten haben also keineswegs ausgedient, sie haben aber mächtig Konkurrenz erhalten. Dass trotz mehr verfügbarer Zeit dennoch nicht die grosse Entspannung um sich greift, mutet nur auf den ersten Blick seltsam an. In Neptuns Natur liegt es, Grenzen zu verwischen. Im Fische- Zeichen erst recht.
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