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Karen Hamaker-Zondag
Artikel: Die Achse 5. Haus – 11. Haus
Der eigene Selbstausdruck gegenüber dem Selbstausdruck der anderen.
Viele Planeten im 5. Haus verstärken das Bedürfnis, das Leben gemäß der eigenen Ansichten zu leben und sich auf das zu konzentrieren, worauf man Lust hat und worin man sich wirklich finden kann. Mit diesem Haus gehen wir unseren eigenen Weg, nicht selten übernehmen wir damit eine Führungsrolle, um dafür zu sorgen, dass die Dinge so laufen, wie wir das für richtig halten.
Das steht im Widerspruch zum 11. Haus, dem Haus in dem unsere Freunde mit ihren Problemen und ihrem Potenzial zum Zuge kommen können. Das 11. Haus gibt an, in welchem Maße wir anderen die Chance einräumen, sich in der Freundschaft zu uns zu entfalten beziehungsweise, welche Voraussetzungen sie hier erfüllen müssen.
Ein starkes 5. Haus aber legt den Nachdruck auf uns selbst und nimmt so dem 11. Haus einen Teil seiner Ausdrucksmöglichkeiten. Eine solche Auswirkung können wir ziemlich schnell an der Haltung unserer Freunde ablesen: dann wenn wir Freunde verlieren oder es oft zu heftigen Auseinandersetzungen kommt. Das »Haus der Freunde« stößt uns dann mit der Nase auf die Tatsachen. Die Überbetonung des 5. Hauses schwindet, wenn wir die Erkenntnisse und Forderungen des 11. Hauses integrieren, wodurch es zu einem Gleichgewicht kommt.
Dann ist das 11. Haus keine »Bremse« und kein lästiger Hemmschuh, es wirkt in diesem Fall auf eine sehr bereichernde Weise.
Umgekehrt kann ein stark betontes 11. Haus uns lange Zeit von uns selbst und dem, was wir tief in unserem Herzen eigentlich wollen (5. Haus), entfremden, mit der Folge, dass wir uns vielleicht mehr an Freunde und Gruppen anpassen, als gut ist. Macht dann schließlich das 5. Haus einmal seine Forderungen an uns geltend, um Aufmerksamkeit für seine Wünsche und Bedürfnisse zu bekommen, könnte das zu Lasten von bestimmten Beziehungen gehen. Wenn wir aber wagen, Freunden oder Gruppen gegenüber wir selbst zu sein, ernten wir letztendlich mehr Wertschätzung als wenn wir uns ständig durch andere leiten lassen und uns nicht trauen, uns gemäß unserem eigenen Wesen zum Ausdruck zu bringen.
Karen Hamaker-Zondag: Deutung der Häuser, Iris Verlag, 2002, Vertrieb: Neue Erde Verlag, S. 64, 65