Publikationen
Erik & Sonja van Slooten
Die Effizienz der Stundenastrologie
Erik van Slooten
Leiter des Seminars Stunden- und Elektionsastrologie
in der Astrologie- und Tarotschule München
Artikel: Die Effizienz der Stundenastrologie
Für die Entwicklung und Vertiefung der Selbstkenntnis ist die (eher psychologische) Geburtsastrologie unentbehrlich und diese bietet uns ebenfalls zahlreiche Prognosemethoden wie Transite, Solare, Sekundärprogressionen, und noch viele andere. Wer sich einen geeigneten Zeitpunkt für den Beginn eines Unternehmens wünscht, ist mit der (Klassischen) Elektionstechnik gut beraten und wer gerne eine konkrete Frage konkret beantwortet haben möchte, ist mit der Stundenastrologie am besten geholfen.
Weil diese Methoden oft nicht sauber getrennt werden, kann es nicht selten zu Fehlern kommen. So versuchen nicht wenige Astrologen regelmäßig, Probleme mit dem Geburtshoroskop zu lösen, während die Stundenastrologie dazu oft viel geeigneter ist.
Fall 1
Eine wahre Geschichte:
Eine Frau ließ sich von einer psychologischen Astrologin beraten. Während dieser Beratung fragte die Frau plötzlich: "Liebt der Mann, in den ich mich verliebt habe, mich auch?" Es stellte sich heraus, dass die Klientin im Grunde nur an der Beantwortung dieser Frage interessiert war! Weil sie die Geburtsdaten dieses Mannes kannte, fing die Astrologin an, Synastrie zu betreiben. Sie erstellte zudem Composit und Combin und musste nach vielen Stunden Arbeit zur Erkenntnis kommen, dass sie die Frage nicht klar beantworten konnte. Noch ganz abgesehen davon, dass die Einbeziehung des Geburtshoroskops dieses Mannes ohne dessen Genehmigung ethisch nicht in Ordnung war, wurde die Beratung für beide Frauen eine frustrierende Erfahrung. So kam diese Klientin zu mir und stellte mir die gleiche Frage, die ich ihr mit Hilfe der Stundenastrologie innerhalb einer Minuten beantworten konnte (Horoskop 1).
Horoskop 1
„Liebt dieser Mann mich?“
7.10.2008, 18.16 MEZ, in Neubiberg (48N04; 11E41)
Asz. 4°40‘ Stier. Placidus
Ein sehr einfaches und deutliches Horoskop, in dem man nur die Herrscher des ersten und des siebten Hauses (H1 & H7) braucht. Der Aszendent ist in Stier: Die fragende Frau ist deshalb die Aszendentherrscherin Venus. Der Deszendent ist in Skorpion: Der Mann, den sie liebt, ist der Klassische (!) Herrscher von Skorpion = Mars. Venus steht in Skorpion im 7. Haus. Klar: Sie liebt den Mann! Mars, der Mann, steht im eigenen Zeichen Skorpion an der Spitze des eigenen Hauses ohne Aspekt zu Venus, denn die Konjunktion ist schon längst vorbei und kommt in Skorpion auch nicht wieder zurück. Fazit: Der Mann liebt vor allem sich selbst!
Schön in diesem Horoskop ist die Widerspiegelung der Frage: H1 Venus und H7 Mars im 7. Haus! Fazit: Wenn man die Frage im Horoskop zurück findet, findet man auch die richtige Antwort!
Auch der Mond, der in Fragehoroskopen oft die Gefühle der Klienten verrät, zeigt deutlich, dass die Frau diesen Mann liebt: Mond am MC in Steinbock, dem Zeichen, in dem Mars erhöht ist: Ein Planet anbetet oft den Planeten, in dessen Erhöhung er steht!
Der Ausgang: Die Frau hat trotz meiner Antwort noch versucht, den Mann für sich zu interessieren, aber vergebens.
Fall 2
Ein Mann hat sich in Italien beworben für eine schöne Stelle in der Kunstwelt (Konservator in einem wichtigen Museum) und weil es lange dauern kann, bevor er eine Antwort bekommt, hat er einen Astrologen gebeten, aufgrund seines Geburtshoroskops seine Chancen zu untersuchen. Der Astrologe setzt sich an die Arbeit, deutet sowohl das Geburtshoroskop als auch die aktuellen Transite, das Solar usw. und antwortet schließlich: „Ja, Sie bekommen diesen Job!“
Als der Bewerber nach einigen Wochen allerdings noch immer keine Nachricht bekommen hat, stellt er mir die gleiche Frage: „Bekomme ich den Job?“ Ich mache ein Stundenhoroskop für den Augenblick, an dem mich diese Frage (telefonisch in Rom) erreicht und sehe sofort: Nein, er bekommt den Job nicht! (Horoskop 2)
Horoskop 2
„Bekomme ich diesen Job?“
9.9.2005, 14.07 MESZ, in Rom (41N54; 12E29)
Asz: 12°42‘ Schütze. Placidus
Ebenfalls ein ziemlich einfaches Horoskop!
Die Widerspiegelung der Frage ist auch hier klar gegeben: Der Fragende ist der Herrscher des Aszendenten (H1): Jupiter im 10. Haus (Arbeit!). Der Job ist der Herrscher des 10. Hauses (H10): Venus, ebenfalls im 10.Haus.
Ich behandle dieses Horoskop hin und wieder in stundenastrologischen Anfängerseminaren und dort meinen die Schüler oft, dass der Mann den Job bekommen wird, weil Venus und Jupiter so schön zusammen im gleichen Zeichen stehen.
Aber… die Konjunktion mit Jupiter ist schon vorbei (separativ) und kommt im Zeichen Waage nicht mehr zurück: Mein Klient bekommt laut dieses Horoskop den Job nicht!
Übrigens zeigt das Horoskop auch, dass der Job tatsächlich ein schöner Job ist: Venus im eigenen Zeichen Waage!
Wenn eine Antwort für den Klienten eher negativ ausfällt, versuche ich ihn so viel wie möglich zu „trösten“. In diesem Fall sagte ich ihm, dass er mit diesem Job vielleicht nicht einmal so viel verdienen würde! Das zeigt Mars, der Herrscher des 11. Hauses. Das 11. Haus ist das zweite ab 10 und zeigt, was man mit dem Job verdienen wird. Mars steht in Stier in seinem Exil, und zudem an der Spitze des ungünstigen 6. Hauses, und in Opposition zum in Fall stehenden Mond an der Spitze des schlechten 12. Hauses!
Wie es ausging: Der Mann bekam den Job nicht und entdeckte tatsächlich, dass er in diesem Job relativ wenig verdient hätte.
Erik van Slooten hält Seminare und Vorträge in ganz Europa und schrieb 10 Bücher. Er ist Träger des Goldenen Jupiters und bekannt als Astrokabarettist.
www.erikvanslooten.de – erikvanslooten@aol.com