Christian König

Artikel: Mythologie über Polaris

Fixstern-Experte Christian König erzählt uns in seinem Artikel die spannende Mythologie über Polaris, den aktuellen Polarstern.

Am 5. + 6. Dez. 2020 können Sie Christian König persönlich oder
über Webinar kennen lernen bei seinem Seminar: „Fixsterne in der Prognose + Psychologie für beratende Astrologen“.

Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.

Polaris, der aktuelle Polarstern, steht ziemlich genau in der Nähe des Himmelsnordpols, in der Schwanzspitze der Kleinen Bärin (Ursa Minor). Alles dreht sich um ihn. Er ist der einzige Stern, der still steht. Er ist der einzige, fixe Punkt am Himmel. Alles andere ist in Bewegung, verändert sich. Polaris ist ein Ort der Zeitlosigkeit, der Punkt allen Lebens.

Für unsere nordischen Vorfahren hielten die Götter diese Bewegung aufrecht. Der Himmelspol war Asgard, der Wohnsitz der Unsterblichen. Um das Firmament vor dem Einsturz zu bewahren, stellte man sich eine Säule vor, die von der Mitte der Erde bis zum Himmelspol reichte - die Weltensäule Irminsul. Der Norden war heilig.

Bei den Sámi („Sumpfleute“), die im Norden von Norwegen, Schweden, Finnland und Russland leben, gibt es eine Geschichte über die Jagd und den „Himmelsknopf“, den Polarstern. Auf der einen Seite vom Polarstern befindet sich ein himmlisches Rentier und auf der gegenüberliegenden Seite ein Jäger mit seinem  Bogen. Der Jäger hatte Angst, sein Ziel, das Rentier, zu verfehlen und stattdessen den „Himmelsknopf“, den Polarstern, zu treffen. Dann wäre der Himmel heruntergefallen und hätte alles Leben ausgelöscht. Die Jagd ging die ganze Nacht. Vom Einbruch der Dunkelheit bis zur Morgendämmerung.

Polaris war und ist der heiligste Punkt am gesamten Firmament. Ein Ort weiblicher Energie, ein Ort der Geburt, des Entstehens. Polaris gibt uns die Möglichkeit, in innerer Ruhe in unser Zentrum zu gehen. Aus dieser Mitte heraus spüren wir unsere Verbundenheit mit allem, die Zentrierung, das Zu-sich-Selbst-Kommen.