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Sabine Lechleuthner

Tarot in Liebesangelegenheiten

Tarot kann für alle möglichen Fragebereiche angewendet werden. Geradezu klassisch ist jedoch der Einsatz der Tarotkarten hinsichtlich Liebe und Beziehung.

Die größte Entsprechung hierzu findet man auf den Tarotkarten
Die Liebenden, 2 der Kelche und 10 der Kelche.

Die Liebenden zeigen Adam und Eva vor dem Sündenfall, über beiden schwebt Raphael, der Engel der Verliebten. Die Karte bedeutet sowohl die große Liebe, als auch die Entscheidung aus vollem Herzen.

Auf der 2 der Kelche begegnen sich Mann und Frau auf Augenhöhe. Sie gehen aufeinander zu und jeder reicht dem anderen einen Kelch. Liebe, Versöhnung, Romantik gehören zur Bedeutung der Karte.

Und die 10 Kelche zeigt ein Paar, das einen Regenbogen bestaunt, daneben tanzen 2 Kinder. Eine Idylle. Dankbarkeit und Gefühlsreichtum drückt diese Karte aus.

Aber auch mit allen anderen Karten lassen sich Bezüge zum Thema herstellen, mal in warnender Art und Weise wie auf der Karte Der Teufel (Macht-Ohnmachtsgefühle, Verstrickungen), hoffnungsvoll durch den Stern (gute Aussichten), illusorisch auf 7 der Kelche (Fata Morgana), usw. Jede der 78 Karten liefert eine Aussage-Nuance zu Liebesangelegenheiten.

Die Kunst liegt darin, die Karten in richtiger Weise zu deuten.

Die häufigsten Fragen in Sachen Liebe lauten:

  • Werde ich mich nochmal verlieben?
  • Wann werde ich mich verlieben?
  • Kommt mein Ex /meine Ex zurück?
  • Liebt mich mein(e) Partnerin wirklich?
  • Geht er oder sie fremd?

Man geht davon aus, dass der Fragende in Resonanz ist zu seinem Thema und deshalb beim Ziehen genau die Karten wählt, die mit seiner Frage in Verbindung stehen. Dabei spiegeln die Tarotkarten die wahren Wünsche und momentanen Bedürfnisse der Seele, sowie innere Widerstände und damit verbundene Verhinderungsstrategien.

So kann über die Tarotkarten sichtbar werden, dass der Fragende eventuell noch gar nicht bereit ist für eine neue Liebe, weil er noch an einer alten Beziehung hängt, oder Angst hat, sich zu verlieben, weil das sowieso – seiner Meinung nach – wieder mit einer Enttäuschung endet.

Auch kann Tarot Veränderungen in der Beziehung, die man aus dem Bewusstsein verdrängt, weil man sie nicht wahrhaben will, über die Bilderwelt sichtbar machen.

Eine Kartenlegung kann sehr aufschlussreich sein und positive wie negative Erkenntnisse zutage fördern.

Tarot antwortet nicht mit Ja oder Nein, sondern zeigt Tendenzen auf, die man sich über die Bilderwelt anschaut, danach reflektiert und durch diese Art der Eigenarbeit zu einer Aussage kommt. Deshalb ist es ratsam, Fragen, die nur mit einem Ja /Nein beantwortet werden können, umzuformulieren.


So wird zum Beispiel aus: Werde ich mich nochmal verlieben bzw. wann wird das der Fall sein? Die Frage: Was kann ich tun, um mich noch einmal zu verlieben?

Fallbeispiel

Dies wollen wir anhand der Geschichte von Elisabeth beleuchten.

Die 40-jährige Elisabeth ist seit einiger Zeit Single. So sehr sie sich eine Beziehung wünscht - sie findet einfach keinen Partner. Bewerber gäbe es schon, aber keiner passt. Ich schlage die Legung Der Weg vor mit der Frage: Was kann ich tun, um einen Gefährten zu finden? Hierzu zieht Elisabeth 7 Karten, die wir wie folgt auslegen:

Mitte
1 = Das ist das Thema, darum geht es = König der Münzen

Linke Säule
2 = ihre bisherige bewusste gedankliche Einstellung zu einer Beziehung = 9 Münzen
3 = ihre bisherige unbewusste, gefühlsmäßige Einstellung, Hoffnungen, Ängste = Die Welt
4 = Wie sie sich bislang nach Außen zeigte, ihre Fassade = 8 der Schwerter

Rechte Säule
7 = Wie sie sich ganz bewusst, gedanklich auf eine neue Beziehung einstellen sollte = 2 der Münzen
6 = Wie sie sich gefühlsmäßig zeigen sollte, um einen Gefährten zu finden = Der Gehängte
5 = Wie sie sich nach Außen zeigen sollte, um einen Gefährten zu finden = Der Turm

 
Deutung:
Vorgehensweise: Zuerst deutet man die Karte auf Platz 1, das Thema.
Dann stellt man die bisherige bewusste Einstellung der zukünftigen Einstellung gegenüber (Platz 2 + 7). Ebenso verfährt man mit der gefühlsmäßigen Haltung vorher – in Zukunft (3 + 6). Man schließt mit der nach Außen gezeigten Fassade vorher – in Zukunft (Platz 4 + 5) ab.

Elisabeths Frage spiegelt sich sehr schön im König der Münzen (Platz 1). Sie möchte einen treuen, zuverlässigen Partner, mit dem sie genießen kann. Jemand, der durchaus auch Geld hat, aber bodenständig bleibt.
Bislang ging sie davon aus, dass es in einer Beziehung darum geht, den großen Fisch an der Angel zu haben, den großen Gewinn zu erzielen (9 der Münzen). Um jemand zu finden, sollte sie sich nicht auf diese Idealvorstellung versteifen, sondern flexibel bleiben und mit den Möglichkeiten spielen. Locker an die Sache herangehen (2 der Münzen).
Ihre unbewusste Einstellung, ihre Wünsche und Sehnsüchte drücken ihr starkes Bedürfnis aus in einer Beziehung das Glück dieser Erde zu finden. Anzukommen, ein Happy End zu erleben (21 – Die Welt). Damit es mit einer neuen Partnerschaft klappt, sollte Elisabeth jedoch einen Perspektivwechsel vornehmen oder ein Opfer bringen (12 – Der Gehängte). Einen Partner zu finden und eine glückliche Beziehung zu führen, ist nicht nur abhängig vom anderen, sondern auch, wie man sich selbst einbringt, was man selbst für die Beziehung leistet.

Nach außen zeigte sich Elisabeth bislang wenig aufgeschlossen, eher in sich gekehrt und gehemmt, immer mit einem Ja-Aber unterwegs, wenn jemand Interesse an ihr zeigte (8 Schwerter). Um aber jemand kennenzulernen, sollte sie alte Muster sprengen, Fesseln abstreifen, sich hinauswagen (Der Turm) und sich überraschen lassen von einem Gegenüber.

Die Quintessenz, der abschließende Ratschlag der Legung durch Zusammenzählen der Zahlen auf den Karten, lautet 68. Dies führt zur Karte 14 - Mäßigkeit. Elisabeth soll die richtige Mischung finden sowohl auf der Suche als auch später in der Beziehung.

Fazit: Elisabeth hat offenbar eine zu große Glückserwartung in Sachen Liebe. Das engt das Suchfeld ein. Wenn sie ihre Einstellung jedoch ändert, erweitert sie den Auswahlbereich der Kandidaten. Dann kann sich die Liebe “wie vom Blitz getroffen” einstellen.

Im Gespräch bestätigt meine Klientin diese Haltung. Frühere Beziehungen scheiterten, weil sie immer ihre Partner für ihr Glück verantwortlich machte. Sie selbst wurde viel zu wenig aktiv. Das möchte sie nun ändern.

Sabine Lechleuthner




Zertifikate

Zertifikate der Grundausbildungen tragen neben dem Namen der Astrologie- und Tarotschule München | Sabine Lechleuthner auch den Hinweis auf Hajo Banzhaf & Brigitte Theler. Für alle, die Astrologie und Tarot beruflich anwenden wollen, ist das ein Qualitätsmerkmal.